Grundkurs Ernährung
Fett • Teil 2
Fettsäuren in Lebensmitteln
Jedes Nahrungsfett besitzt seine eigene Mischung aus Fettsäuren, die du kennen solltest. Daher schauen wir uns die Zusammensetzung unserer wichtigsten Nahrungsfette einmal genauer an. Dazu zählen vor allem das Kokosfett, Milchfett, Fleisch, Eier, Avocados, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Leinsamen, Nüsse und fettreiche Seefische. In diesem Artikel gehen wir sie der Reihe nach durch.
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Die gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren werden hauptsächlich zu Energie verbrannt und können vom Körper selbst hergestellt werden. Dagegen sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren lebenswichtige Nährstoffe, die wir mit der Nahrung aufnehmen müssen. Sie werden noch einmal in eine Omega-3 und eine Omega-6 Gruppe aufgeteilt (dazu im nächsten Artikel mehr).
In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Nahrungsfette der Reihe nach durchgehen. Dabei schauen wir uns zuerst einmal nur ihre Zusammensetzung etwas genauer an, damit du einen Überblick darüber bekommst, welche Fettsäuren ein Lebensmittel liefert. Am Ende der Artikelreihe werden wir noch eine ausführliche gesundheitliche Bewertung der einzelnen Fette vornehmen.
Kokosfett
- GFS 92%
- EUFS 6%
- MUFS 2%
Milchfett
- GFS 70%
- EUFS 28%
- MUFS 2%
Fleisch
- GFS 48%
- EUFS 47%
- MUFS 5%
Eier
- GFS 34%
- EUFS 48%
- MUFS 18%
Avocados
- GFS 10%
- EUFS 80%
- MUFS 10%
Olivenöl
- GFS 15%
- EUFS 75%
- MUFS 10%
Auch das Olivenöl setzt sich zum größten Teil aus einfach ungesättigten Fettsäuren zusammen. Damit stellt es eine große Ausnahme unter den Pflanzenölen dar! Denn die meisten Pflanzenöle bestehen vorrangig aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Die besten Olivenöle werden rein mechanisch gepresst. Das heißt, die Oliven werden einfach ausgequetscht und direkt in Flaschen abgefüllt. Bei billigen Olivenölen kommen stattdessen chemische Lösungsmittel zum Einsatz.
Beim Kauf von gutem Olivenöl sollte man daher auf eine mechanische Pressung achten. Darüber hinaus verrät ein D.O.P.-Siegel, dass die Oliven auch tatsächlich aus dem Land beziehungsweise der Region der Herstellung stammen.
Sonnenblumenöl
- GFS 12%
- EUFS 21%
- MUFS 67%
Sonnenblumenöl ist ein typisches raffiniertes Pflanzenöl. Es besteht hauptsächlich aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Und spätestens jetzt muss uns interessieren, ob diese mehr zur Omega-3 oder Omega-6 Gruppe gehören.
Das Sonnenblumenöl setzt sich genauso wie die meisten anderen Industrieöle, wie Sojaöl oder Maiskeimöl, zum größten Teil aus Omega-6 Fettsäuren zusammen. Daher sind raffinierte Pflanzenöle auch die größte Quelle für Omega-6-Fettsäuren.
Die Herstellung dieser Öle ist nicht gerade appetitanregend: Der Rohstoff wird erst einmal gründlich zerstampft. Anschließend wird er mit einem benzinartigen Lösungsmittel vermischt, um das Fett möglichst effizient herauszutrennen. Danach wird das Fett weiter mit Hitze und Chemie behandelt, um es wieder zu reinigen. Das ganze nennt sich Raffination. Das Ergebnis ist ein klares, geschmacksneutrales Pflanzenöl, das entweder als Speiseöl angeboten wird, oder in der Lebensmittelindustrie weiterverarbeitet werden kann.
Leinsamen
- GFS 10%
- EUFS 19%
- MUFS 71%
Walnüsse
- GFS 11%
- EUFS 19%
- MUFS 70%
Lachs
- GFS 22%
- EUFS 46%
- MUFS 32%
Zum Schluss gibt es noch sehr fettreiche Seefische, wie Lachs, Makrele, Sardinen und Hering, die ganz besonders wertvolle Fettquellen darstellen. Der Lachs besteht zum Beispiel zum größten Teil aus ungesättigten Fettsäuren und hat dabei einen besonders hohen Anteil an Omega-3 Fettsäuren.
Warum die Fettsäuren aus Seefischen so wertvoll sind, schauen wir uns direkt im Anschluss im nächsten Artikel an. Dann beschäftigen wir uns ausführlich mit den mehrfach ungesättigten Fettsäuren und klären auch den wichtigen Unterschied zwischen Omega-3 und Omega-6 auf.
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